Seite über zehn Jahren nehmen Athleten des TV Bad Iburg an den Deutschen Mehrkampf-Meisterschaften teil. Aber so erfolgreich war der TV noch nie. Trotz der strengen Qualinormen lösten sieben Sportlerinnen und Sportler des Vereins das Ticket zu den diesjährigen Deutschen Mehrkampfmeisterschaften im Rahmen des Deutschen Turnfestes in Leipzig. Nur die besten zwanzig deutschen Teilnehmerinnen und Teilnehmer- oft auch noch weniger wurden überhaupt zum Wettkampf zugelassen, sodass schon eine Teilnahme eine große Auszeichnung ist. In den starken Teilnehmerfeldern zeigten die TVler, dass in Bad Iburg neben auch Sport auf höchstem Niveau getrieben wird. Sie bringen zahlreiche Platzierungen auf den vorderen Plätzen und sogar einer Bronzemedaille mit nach Hause.
Aurelia Bröskamp konnte im herausfordernden Deutschen Achtkampf – einer Kombination aus vier turnerischen und vier leichtathletischen Disziplinen – ihren Bronzeerfolg aus dem Vorjahr wiederholen. Mit der besten Bodenübung und zweitbesten Balkenübung im Teilnehmerfeld sammelte sie wichtige Punkte, um sich von der Konkurrenz abzusetzen. Ein besonderer Erfolg gelang ihr auch im Weitsprung (5,02m) und Schleuderball (37,33m), bei denen sie neue persönliche Bestmarken setzte. Im gleichen Wettkampf punktete ihre Schwester Isabella Bröskamp besonders am Boden und in ihrer Paradedisziplin Weitsprung (5,20m). Durch Pech beim Kugelstoßen rutschte sie leider knapp an einer TopTen-Platzierung vorbei.
Am gleichen Tag wie die Deutschen Achtkämpfe starteten auch die Steinstoßwettkämpfe, bei denen Bernhard Bröskamp (M20+) und Emily Kromm (W16/17) teilnahmen. Beim Steinstoßen muss ein rechteckiges Gewicht (Stein) aus dem vollen Anlauf möglichst weit gestoßen werden.
Emily Kromm hatte sich im Training der letzten Wochen mit dem 5kg schweren Stein deutlich steigern können und belegte mit nur vier Zentimetern Abstand zur Vorplatzierten einen hervorragenden 5. Platz (7,39m).
Bernhard Bröskamp hatte sich über seine hervorragenden Leistungen in der Juniorenklasse qualifiziert, startete in diesem Jahr aber das erste Mal bei den Erwachsenen. Der Unterschied vom 10kg zum 15kg schweren Stein bei den Erwachsenen war für ihn deutlich spürbar, zumal er sich neben der DM im Steinstoßen auf für den Leichtathletischen Fünfkampf qualifiziert hatte und so sechs Disziplinen trainieren musste. Er rutschte mit Platz 11 ebenfalls nur knapp an den Top Ten vorbei.
Am nächsten Tag ging Naya Unnewehr für den TV Bad Iburg im Deutschen Sechskampf (W14/15 Jahre) an den Start. Hier müssen im Gegensatz zu den Erwachsenen lediglich drei turnerische und drei leichtathletische Disziplinen bewältigt werden. Mit einer Vorplatzierung auf den hinteren Plätzen blieb Naya den gesamten Wettkampf über vollkommen ruhig und rief konzentriert ihr Leistungspotential ab. Punkten konnte sie vor allem in ihrer Lieblingsdisziplin 100m-Lauf (13,74 sec.) und mit einer deutlichen Verbesserung ihrer persönlichen Bestleistung im Kugelstoßen (8,60m). Durch die konstant hohen Leistungen an allen Geräten darf sie sich völlig überraschend über den vierten Platz mit nur anderthalb Zehnteln Abstand zur Bronzemedaille freuen.
Ebenfalls in einer Einzeldisziplin – dem einigen vielleicht vom Deutschen Sportabzeichen geläufigen Schleuderballwerfen – ging Zoé Fiedler (W14/15) an den Start. Sie schaffte es zunächst mit einer Weite von 30,58m knapp in den Endkampf der besten 8. Hier konnte sie sich im letzten, sechsten Versuch nochmal steigern und freut sich mit 32,06m über den siebten Platz.
Am abschließenden Sonntag startete Bernhard Bröskamp nochmals. Diesmal aber im Leichtathletischen Fünfkampf (M20+). Auch hier war er als jüngster Starter des gesamten Feldes das erste Mal bei den Erwachsenen dabei. Bernhard punktete besonders bei seiner Lieblingsdisziplin Weitsprung, auch wenn er mit 5,62m nicht sein volles Potential ausschöpfen konnte. Auch im 100m und 2000m Lauf konnte er wichtige Punkte sammeln. Lediglich in den Wurfdisziplinen Schleuderball und Kugelstoßen war die ältere Konkurrenz deutlich stärker, sodass er sich in der Endabrechnung über Platz 10 freuen konnte.
